
Wie Personalmanagement die ökologische und soziale Nachhaltigkeit von Unternehmen steigern kann – Insights aus unserem HR ROOKIES Webinar mit Susanna Mur von Guudcard
Einige Unternehmen sind schon seit einiger Zeit per Gesetz dazu verpflichtet, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Und nun – endlich – hält die Nachhaltigkeit mehr und mehr Einzug in allen Branchen und Unternehmensgrößen. Zahlreiche Organisationen haben in den letzten Jahren Nachhaltigkeitsziele und -strategien definiert.
Was hat Nachhaltigkeit mit HR zu tun?
Aber warum braucht es eigentlich HR, um diese Ziele und Strategien auch erfüllen zu können? Oder mehr sogar: warum übernimmt die HR Abteilung eine Kernfunktion in der Verankerung einer Nachhaltigkeitsstrategie? Ganz klar, weil Nachhaltigkeit bei den Menschen beginnt, also genau dort, wo das People Management ansetzt. Zudem ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema in puncto Employer Branding und Retention Fragen geworden. Nachhaltigkeit zieht Talente an und motiviert Mitarbeitende.
Wo also kannst du anfangen, um Nachhaltigkeit in deinem Unternehmen als Kernthema zu platzieren?
Wirft man einen Blick auf die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN, die Gemeinwohl Matrix oder den deutschen Nachhaltigkeits-Kodex, wird schnell klar, dass Nachhaltigkeit unglaublich viele verschiedene Facetten und Angriffspunkte hat. Wo also fangen wir an? Um diese Frage zu beantworten, sollten sich die Geschäftsführung und das People Management (am besten in einem gemeinsamen Workshop) ein paar zentrale Fragen stellen und eine Bestandsaufnahme machen:
- Was sind grundlegende Werte unseres Unternehmens?
- Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns?
- Welchen Stellenwert spielt Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen aktuell, welchen soll es in Zukunft spielen?
- Welche Nachhaltigkeitsziele verfolgen wir?
- Welchen Beitrag können wir im Rahmen unserer Möglichkeiten leisten?
- Was machen wir aktuell schon?
Wir sind überzeugt, dass jedes Unternehmen seinen eigenen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leisten kann. Auch jeder noch so kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Letztlich müssen die grundlegende Vision und das Gesamtkonzept stimmen und kommuniziert werden. Nehmt die Mitarbeitenden mit auf die gemeinsame Reise, arbeitet die Vorteile heraus, geht es mit Leichtigkeit an und zeigt auf, dass Nachhaltigkeit Spaß macht! Ganz wichtig: lasst dabei den erhobenen Zeigefinger weg! Niemand ist perfekt und wer schafft es schon, über alle Bereiche hinweg immer 100 Prozent zu geben?
Ein paar Beispiele für die Praxis
Damit auch ihr direkt starten könnt, haben wir hier ein paar Beispiele für die Praxis gesammelt.
Dabei kann es sinnvoll sein, sich an den folgenden vier Punkten zu orientieren:
1. Schaffe nachhaltige Rahmenbedingungen und kommuniziere sie auch!
- definiere Green Mobility Richtlinien, z.B. Bahn vor Flug bei Dienstreisen oder mit dem Elektrofirmenwagen wie bei reev
- setze auf Homeoffice / mobiles Arbeiten und remote Meetings
- biete vegetarische / regionale Optionen in der Kantine an
- organisiere Fahrradabstellplätze und kostenlose Fahrrad-Checks wie bei der Hypoport hub SE
- nutze digitale statt papierbasierte Prozesse
- vermeide überflüssigen Müll und sensibilisiere für Mülltrennung
- nutze Ökostrom
- es gibt den altbekannten Obst- oder Gemüsekorb im Office? Prüfe, ob dieser regional bezogen wird bzw. werden kann
2. Erzeuge Bewusstsein und Kompetenz
- schaffe Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen
- fördere Fortbildungsmaßnahmen und -angebote zum Thema Nachhaltigkeit und stärke so die sozialen, methodischen und fachlichen Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit
- beziehe Umweltthemen und Umweltbewusstsein in die Führungskräfteentwicklung ein, nutze die Vorbildwirkung
- plane Team-Events mit nachhaltigem Spirit, z.B. vegane Kochkurse, Zero-Waste-Workshops, GreenKayak fahren, Plogging
3. Biete Partizipationsmöglichkeiten
- biete eine Austauschplattform für das Thema
- bilde Green Teams / Taskforces / Gilden für Nachhaltigkeit
- benenne Nachhaltigkeitsbeauftragte
- stelle Mitarbeitende für Pro-Bono-Projekte / soziale Zwecke frei
- plane eine jährliche Aktionswoche z.B. eine Green Week wie die HR factory GmbH mit verschiedenen Aktionen wie gemeinsames Müllsammeln, mit Vorträgen zu z.B. Fleischkonsum oder Zero Waste, mit gemeinsamen veganen Mittagessen oder Kochkursen, mit dem Rad zur Arbeit-Initiativen
4. Setze Anreize
- verbinde flexible Gehaltsbestandteile mit ökologischen Zielen
- bonifiziere Ideen für mehr Nachhaltigkeit
- organisiere Spendenaktionen mit nachhaltigem Fokus
- biete nachhaltige Benefits an:
- für nachhaltige Mobilität (ÖPNV Ticket, Carsharing, kostenlose Lademöglichkeiten für Elektroautos und -fahrräder, Jobrad)
- mit Sachbezügen nachhaltige Konsumentscheidungen fördern (z.B. Guudcard)
5. Mache Engagement sichtbar
- Hebe nicht nur die Nachhaltigkeitsmaßnahmen, sondern auch das WARUM dahinter und die Unternehmenswerte hervor:
- im Intranet / internen Kommunikationskanälen
- auf eurer Unternehmenswebsite
- in euren Stellenanzeigen
- auf allen relevanten Karriere-Portalen
- auf Social Media Kanälen
- hole dir das Commitment der Geschäftsführung
Next Steps
Nachhaltigkeit hat so viele Facetten, prüfe doch mal, welche ihr bei euch schon abdeckt oder mit Leichtigkeit in den Unternehmensalltag integrieren könnt! Hast du Input für euch mitgenommen oder weitere Punkte oder Beispiele, die unsere Sammlung ergänzen?
Dann freuen wir uns riesig über Feedback und weitere Anregungen in den Kommentaren. #futureisnow


